Was es mit der Auferweckung von LAZARUS auf sich hat

Wer ist eigentlich dieser Lazarus, den den meisten von uns aus der Bibel kennen? Dort wird er als der Bruder von Maria Magdalena und von Martha bezeichnet, doch sein eigentlicher Name soll Simon Zelot gewesen sein. Er war vermutlich auch nicht der biologische Bruder der beiden Frauen, sondern nur ihr konfessioneller. Diese Erkenntnisse ergaben wissenschaftliche Studien der Qumran-Rollen.[1]

Die Bibel ist voll von Gleichnissen und Parabeln und deshalb ist es nicht immer einfach, ihre bildhafte Sprache zu entschlüsseln. So steht beispielsweise in der Heiligen Schrift geschrieben, dass Lazarus tot war und von Jesus zum Leben wiedererweckt wurde.

In den Schriftrollen aus Qumran ist jedoch zu lesen, dass Lazarus ein spiritueller Lehrer und Therapeut innerhalb der Essenergemeinschaft war, der auch Maria Magdalena und Martha angehörten. Eines Tages wurde er aber exkommuniziert und damit aus seiner Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen. Lazarus’ „Auferweckung“ bestand nun darin, dass seine ursprüngliche Verbannung wieder rückgängig gemacht wurde. Denn niemand Geringerer als Jesus hatte sich für ihn eingesetzt. Dadurch wurde Lazarus rehabilitiert und wieder in die Gemeinschaft der Essener eingegliedert.

Das, was man in der Bibel als den physischen Tod von Lazarus beschreibt, war sehr wahrscheinlich ein „spiritueller Tod auf Anordnung“, also eine Amtsenthebung und ein Ausschluss aus der religiösen Gemeinschaft. Als diese durch Jesus Einfluss wieder rückgängig gemacht wurden und Lazarus ein neues Leben inmitten der Essener begann, entstand die Geschichte von seiner Auferstehung.

[1] vgl. dazu Elisabeth Thiering, Jesus von Qumran

Maria Magdalena

Was es mit Maria Magdalenas „Dämonen“ auf sich hatte

Im Lukasevangelium steht geschrieben, dass es im Gefolge von Jesus auch einige Frauen gab, „… die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: [wie z. B.] Maria Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren …“ (Luk 8,2). Das ist zumindest die offizielle Version der Amtskirche, die sich hartnäckig über all die Jahrhunderte bis herauf in die heutige Zeit als „Wahrheit“ gehalten hat.

Dazu sollte man wissen, dass die Gruppe der Essener, der auch Jesus angehört hatte, bestimmte Worte als Verschlüsselung verwendete, damit die Römer ihre Botschaften und Evangelien nicht verstehen konnten.

So verwendete man beispielsweise die Begriffe „die Blinden“ für  jene Menschen, die dem rechten Weg nicht folgten.

Das Wort „Leprakranke“ bezeichnete die Menschen, die nicht in eine höhere Gesellschaftsschicht hineingeboren oder von ihr sogar ausgeschlossen waren.

Die „Armen“ waren nicht jene Mitglieder der Gemeinschaft, die wirtschaftlich unterprivilegiert waren, sondern die höhere Rängen inne hatten, aber aufgrund religiöser Vorschriften dazu verpflichtet waren, ihre weltlichen Besitztümer aufzugeben.

Deshalb ist auch der Begriff „Dämonen“ nicht wörtlich zu verstehen. Der Name Maria (Mirjam) war zur Blütezeit von Qumram nicht einfach nur ein Name, sondern ein hoher Titel. Frauen, die diesen Namen trugen, hatten besondere geistliche Ämter innerhalb ihrer spirituellen Gemeinschaften inne. Sie waren beispielweise in der Heilkunst ausgebildet oder leiteten liturgische Zeremonien für Frauen.

Alle Marien waren an ein Zölibat gebunden und unterstanden der Autorität des Obersten Schriftgelehrten. Zu Maria Magdalenas Zeit war das Judas Iskariot, der als der  „siebente Dämonenpriester“ bezeichnet wurde.

Bevor Maria Magdalena heiratete, wurde sie zuvor vom Dämonenpriester vom Zölibat entbunden und daraus leitete sich der die Aussage ab, dass „aus ihr sieben Dämonen ausfuhren“. Erst danach durfte sie körperlichen Kontakt mit ihrem Ehemann haben, diese aber nur nach ganz genauen Vorschriften. Doch davon werde ich euch ein anderes Mal berichten.

Maria Magdalena