Heute fasse ich ein heißes Eisen an, denn für viele ist es unbestritten, dass Avalon bzw. Glastonbury eng mit dem Heiligen Gral verbunden ist. Doch fangen wir vielleicht mal ganz von vorne an und stellen wir uns die Frage:
WAS IST DER HEILIGE GRAL ÜBERHAUPT?
Ist er wirklich jener goldene Kelch, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl trank und den Joseph v. Arimathäa nach Südengland brachte?
Ist der Heilige Gral der Grund dafür, dass die Chalice Well in Glastonbury sprudelt und sprudelt, weil der Kelch Christus angeblich unter ihr vergraben liegt? Oder wurde der Kelch im geheimnisvollen Tor versteckt, wie eine Legende erzählt?
Oder befindet er sich vielleicht unter dem Hauptaltar in den Ruinen der Glastonbury Abbey? Oder in der Rosslyn Chapel in Schottland? Oder in Südfrankreich, in den Hügeln rund um Rennes-le-Château? Oder in Montségur, der letzten Katharerbastion nahe der Pyrenäen?
Oder unter dem Kreuzigungshügel von Golgotha? Oder, oder, oder….?
Fest steht zumindest eines: All diese Orte stehen mit unterschiedlichen Gralslegenden eng in Verbindung und jeder beansprucht für sich, der tatsächliche Aufbewahrungsort des Kelchs zu sein.
DER HEILIGE GRAL IM ZUSAMMENHANG MIT KÖNIG ARTUS
Legenden um den Heiligen Gral tauchten erstmals im 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit den Artus-Sagen auf. Es wurde überliefert, der Heilige Gral sei ein wundertätiger Kelch, eine Schale oder gar ein Stein, der seinem Besitzer Glückseligkeit, ewige Jugend und Speisen in unendlicher Fülle beschere.
Die Erzählungen, die sich um ihn ranken, haben keltische, christliche und orientalische Wurzeln. Unzählige Pilger- und Kriegszüge ins Heilige Land sowie die Gründungen von Ritterorden gehen auf den Heiligen Gral zurück. Auch in der Musik, in der Literatur und in Filmen steht er immer wieder im Mittelpunkt.
In unserer modernen Zeit rückte der Heilige Gral durch Weltbestseller wie Sakrileg von Dan Brown, Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley oder Das Foucaultsche Pendel von Umberto Eco ins Bewusstsein spirituell interessierter Menschen.
Aber vielleicht wird die fortwährende Suche nach dem Heiligen Gral auf der irdischen Ebene ewig zum Scheitern verurteilt sein? Vielleicht ist der Heilige Gral ein Symbol für etwas ganz Anderes?
DER HEILIGE GRAL UND DIE GROSSE GÖTTIN
Was liegt näher als der Schluss, dass der Heilige Gral ein Sinnbild für den Schoß der Großen Göttin ist, der in alten Zeiten als Höhle, später als Kelch, Kessel oder Salbungsgefäß dargestellt wurde? Wenn man weiß, dass Kelten und Frühchristen Maria Magdalena mit den Göttinnen Brid und Annat in Verbindung brachten, ist es nur mehr ein kleiner Denkschritt bis zur Erkenntnis, dass der Schoß von Maria Magdalena sinnbildlich durch den Heiligen Gral ausgedrückt wird.
MARIA MAGDALENA – DIE SCHALE, DIE „DAS BLUT VON JESUS“ IN SICH TRÄGT
Wenn man den Begriff San Greal (Heiliger Gral) als Verschlüsselung von Sang Real (königliches Blut) versteht, dann drängt sich auch die Frage auf: Von welchem königlichem Blut ist hier eigentlich die Rede?
Im Philippus-Evangelium, Spruch 55, heißt es sinngemäß: „Und die Gefährtin Christi ist Maria Magdalena. Der Herr liebte sie mehr als alle anderen Jünger, und er küsste sie oftmals auf ihren Mund. Die übrigen Jünger […] sagten zu ihm: ‚Weshalb liebst du sie mehr als uns alle?‘“
William Sharp, der große schottische Dichter, schrieb in seinem 1910 veröffentlichten Essay „Iona“, dass der Göttliche Geist einst als Frau wiederkommen und dann das erste Mal Frieden auf der Welt sein werde. An anderer Stelle nannte er diese Frau „Braut Christi“ und „Hirtin“. Beides sind Titulierungen, die vor allem auf Maria Magdalena, die Frau an Jesu’ Seite, hinweisen. Folglich ist damit gemeint, dass genau diese Frau als Göttin anzusehen ist.[1]
Maria Magdalena, deren Leib das heilige Gefäß, der Heilige Gral für Jesus’ Nachkommen war
Maria Magdalena, die im übertragenen Sinn das königliche Blut von Jesus in sich aufnahm.
Maria Magdalena, die ermöglichte, dass sich seine Blutlinie über England und Frankreich ausbreiten konnte und auch nach Jahrtausenden noch immer existiert.
Maria Magdalena…. es gibt noch vieles über dich zu berichten…
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[1]Mailahn, Klaus. Maria Magdalena und Avalon. Aus dem Kapitel „Die Rückkehr der Göttin“