In der Grotte von Maria Magdalena

FR, 13. Mai 2016: Der Wettergott hat es heute wirklich nicht sehr gut mit uns gemeint. Am ersten Tag unserer Spirituellen Reise regnete es, zwar nicht besonders intensiv, doch war die Basilika von St. Maximine-le-Sainte-Baume nicht wie sonst in strahlendes Licht getaucht. Auch in die Grotte, in der Maria Magdalena gelebt haben soll, drang heute kein Lichtstrahl hinein. Doch davon ließ sich unsere Stimmung nicht trüben. Es war ein wundervoller Tag mit beeindruckenden Energien und Botschaften von Maria Magdalena, die ich für die Gruppe channeln durfte, und die noch lange in uns nachwirken werden. Wenn du mehr über den Ort, an dem sie gelebt bzw. begraben sein soll, wissen willst, dann kannst du unterhalb der Fotos weiterlesen.

Der heutige Tag stand unter der Führung und Begleitung von Maria Magdalenaund Maximinus. Er war der erste Bischof von Aix-en-Provence. Die Legende erzählt, dass er ihr so nahe stand, dass er auch ihr Beichtvater war und sie von ihm das Sterbesakrament empfing (ob sie das wirklich nötig hatte, sei dahingestellt …).

Am Morgen fuhren wir von unserem Hotel nach Saint-Maximin. Dort wurden angeblich im Jahr 1300 die Gebeine Maria Magdalenas, die vor Überfällen versteckt worden waren, wieder aufgefunden und in der Krypta bzw. im steinernen Sarkophag vor dem Hochaltar von Saint-Maximin bestattet.

Die Kirche ist eine einzige große Andachtsstätte und stellt Maria Magdalena auf unterschiedliche Art und Weise dar: auf Gemälden, Skulpturen, am Hochaltar, als Bronzefigur, in geschnitzter Form oder als gemalte Medaillons. Besonders bemerkenswert ist der goldene „Rosenaltar“ mit einigen Szenen aus dem Leben von Maria Magdalena bzw. die geschnitzte Kanzel. Maximinus ist nur eine Seitenkapelle gewidmet, wo er auf einem Altar mit Maria Magdalena und Martha dargestellt wird.

In der Krypta steht ein Sarkophag mit den angeblichen sterblichen Überresten von Maria Magdalena. Außerdem ist ihr Haupt in einem gläsernen Behältnis hinter einem Altargitter aufgestellt. Dieses Glasgefäß ziert auf der Vorderseite eine goldene Maske, die abgenommen werden kann. Die Reliquie wird alljährlich in einer großen Prozession durch den Ort getragen. Neben dem Sarkophag von Maria Magdalena befinden sich noch vier weitere, in einem von ihnen ist Maximinus und in einem weiteren ist Nikodemus bestattet.

Weiter ging die Fahrt auf das Hochplateau von Plan d’Aups, dabei kamen wir an einer alten Wegsäule vorbei, die die letzte Begegnung von Maria Magdalena mit Maximinus darstellt. Zunächst ging es auf die Hochebene von Plan d’Aups, wo es eine Pilgerherberge und ein kleines Restaurant gibt, die für die zahlreichen Pilger und Wanderer das ganze Jahr über geöffnet sind. Die Kapelle der Hostellerie, wie die Herberge genannt wird, ist mit einigen Wandmalereien und Glasfenstern geschmückt, die Szenen aus dem Leben Maria Magdalenas darstellen.

Von dort aus führt der Weg durch einen ganz besonders mystischen Wald, in dem hundert- und tausendjährige Bäume wachsen und gedeihen, hinauf zur Grotte. Diesen Weg waren vor uns schon unzählige Könige, Adelsleute und Päpste gegangen, denn La Baume („Die Höhle“) ist ein seit dem 5. Jh. bekannter Wallfahrtsort. Imposant war auch die kurz davor erreichte ü berlebensgroße Kreuzigungsszene. Vor dem Eingang zur Grotte hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die Landschaft der östlichen Provence, jener Gegend rund um St.-Maximin. In der Höhle soll Maria Magdalena 30 Jahre lang gelebt haben, um dort „Buße zu tun“, da sie ja ein angeblich sündhaftes Leben geführt hatte. Am Ende ihres Lebens soll sie „von den Engeln ins Tal getragen worden sein“ um von Maximin die letzte Heilige Kommunion als Sterbesakrament zu empfangen. Soweit die Legende. Im Inneren der Grotte gibt es zwei Andachtsstätten sowie sehr schöne Glasfenster, die Szenen aus dem Leben von Maria Magdalena darstellen.

 

 

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