„Wenn Frauen zu sehr lieben“ heißt der Titel eines Weltbestsellers und es wundert mich nicht, dass das Buch so oft gelesen wurde. Denn es dürfte eine typisch weibliche Eigenschaft sein, zu intensiv zu lieben und sich selber in Beziehungen zu verlieren. Aber: Kann man denn überhaupt zu sehr lieben?
Viele Frauen verlieren sich in einer Partnerschaft und geben alles dafür, um akzeptiert und gleichberechtigt behandelt zu werden. Wie oft hoffen sie jahrelang vergebens auf eine ebenbürtige Liebe in ihrer Beziehung! Also auf eine Liebe auf Augenhöhe. Doch wie uns Berichte über sexuelle und sexistische Übergriffe immer wieder zeigen, ist die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau noch immer nicht bei allen angekommen.
WENN HERZ- UND SEXUALCHAKRA VERSCHLOSSEN SIND
Das vierte Energiezentrum im Körper einer Frau liegt im Bereich ihres Herzens und ihrer Brüste und heißt Herzchakra. Es steht energetisch in enger Verbindung mit dem zweiten Chakra, dem Sexualchakra. Während die Gebärmutter manchmal als das „untere Herz” bezeichnet wird, nennt man das physische Herz, das in der Brust schlägt, das „obere Herz”. Wird eines der beiden Chakren verletzt, wirkt sich das oft auch auf das andere negativ aus.
Wenn eine Frau einen Missbrauch, Inzest oder eine Vergewaltigung durchgemacht hat, verschließt sie meist ihr Herz und somit auch ihr Herzchakra. Aufgrund der gestörten Sexualmoral, die in unserer Gesellschaft noch immer weit verbreitet ist und vielfach auch von einer Frauengeneration an die nächste weitergegeben wird, verschließen viele Frauen instinktiv ihr zweites Chakra und schneiden sich damit von ihrer Sexualität oder von ihren erotischen Bedürfnissen ab. Sie haben gelernt, dass „brave Mädchen” asexuell sein sollten, und verklemmte Moralisten sprechen immer noch davon, dass weibliche Geschlechtsorgane schlecht, böse oder schmutzig sind.
DU ALS FRAU HAST VIELLEICHT SCHON SÄTZE GEHÖRT ODER GELESEN …
… die so oder so ähnlich lauten:
- „Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.”
- „Ehefrauen müssen ihren Männern jederzeit sexuell zur Verfügung stehen.”
- „Komm mir nicht mit Liebe, ich will bloß Sex.”
- „Reg dich doch nicht über diese kleine Affäre auf.”
- „Du solltest dich nicht so sexy kleiden.”
- „Wir werden uns niemals scheiden lassen, egal, wie schlecht unsere Ehe ist.”
- „Es geht mir zwar in der Beziehung schlecht, aber das muss ich wegen der Kinder aushalten.”
WAS HAT DAS NUN MIT DEM VIERTEN CHAKRA ZU TUN?
Weibliche Störungen im Bereich des Herzchakras können häufig dann entstehen, wenn eine Frau nicht genau weiß, wie sie ihre Liebesenergie (Energie des vierten Chakras) und ihre Kreativität oder den Wunsch, sich selbst auszudrücken und ganz sie selbst zu sein (Energie des zweiten Chakras), miteinander verbinden kann. Dazu taucht vielleicht noch ein innerer Konflikt in ihr auf, der aus dem alten Glaubensmuster entstanden ist, dass sie erst dann der Liebe würdig ist, wenn sie von anderen ausreichend gebraucht wird und ihnen auch geben kann, was sie benötigen. Und das sowohl auf der Versorgungsebene (Job, Haushalt, Kochen etc.) als auch auf der sexuellen Ebene.
Frauen, die sich gar nicht um ihre eigenen inneren Bedürfnisse kümmern, sondern hauptsächlich in Tätigkeiten für die Familie aufgehen, die freudlos in ihrem Beruf arbeiten oder Sex auf Anforderung liefern, laufen Gefahr, dass es zu einem Ungleichgewicht ihres Energiesystems kommt. Wenn sie sich dann noch anderen extrem verpflichtet fühlen oder Schuldgefühle entwickeln, weil sie den Erwartungen der anderen nicht immer entsprechen können, schlittern sie nach Jahren des Erduldens womöglich noch in eine Krankheit hinein.
TYPISCHE THEMEN, DIE DAS VIERTE CHAKRA BETREFFEN:
- In liebloser Partnerschaft leben
- In „toter” Partnerschaft ausharren
- Besser leiden, als sich scheiden
- Als Frau nicht ernst genommen werden
- Unterwürfige/dienende Rolle in der Partnerschaft/Familie
- Sich selbst nichts vergönnen
- Sich als Sexobjekt fühlen
- Sex wider den eigenen Wünschen/Bedürfnissen
DIE HEILUNG VON VERLETZUNGEN DER ERSTEN VIER CHAKREN
Die Ärztin Dr. med. Christine Northrup hat in ihrer langjährigen Praxis die Erfahrung gemacht, dass es für Frauen sehr wichtig ist, mit jemandem über ihre Probleme oder unerfüllten Bedürfnisse zu sprechen. Diese Person – das kann eine Freundin, Schwester, Therapeutin oder Ärztin sein – sollte aufmerksam zuhören und ihre Aussagen ernst nehmen. Bei vielen Frauen kann oft erst dann ein Heilungsprozess eingeleitet werden, wenn jemand anderer die erlittenen Verletzungen bestätigt. Das heißt, die Frau muss den Satz „Ja, das ist dir wirklich geschehen!” von jemand anderem hören, bevor sie sich eingestehen kann, dass sie wirklich verletzt wurde. Denn viele Frauen verdrängen das, was geschehen ist, z. B. mit den Worten: „Es war eigentlich gar nicht so schlimm, dass er …”. Erst wenn sie sich selbst die Erlaubnis geben und anerkennen, dass ihnen Leid angetan wurde oder dass sie in einer unglücklichen Beziehung leben, können sie die Notwendigkeit der Veränderung oder der Heilung anerkennen und annehmen.
Die folgende Aufstellung (nach C.N. Shealy und C.M. Myss, The Creation of Health, 1983) zeigt, welche Störungen mit einem geschwächten vierten weiblichen Chakra im Zusammenhang stehen können:
Organe
- Herz/Lunge
- Herzkranzgefäße
- Schultern
- Rippen/Brüste
- Zwerchfell
- Speiseröhre
Mentale und seelische Bereiche
- Groll, Furcht, Bitterkeit
- Kummer; Probleme mit Vergebung
- Abnehmende Liebe zum Leben
- Wut/Feindseligkeit/Kritik
- Fordern und bewerten
Mögliche physische Störungen
- Stauungsinsuffizienz
- Herzanfall
- Herzvergrößerung
- Asthma/Allergie
- Lungenkrebs
- Bronchialprobleme
- Brustkrebs
- Probleme mit oberem Rücken und/oder Schultern
WIE KANN MAN NUN DAS VIERTE WEIBLICHE CHAKRA WIEDER IN BALANCE BRINGEN?
So wie bei allen anderen Chakren haben wir auch beim vierten Chakra verschiedene Möglichkeiten der Stärkung und Ausbalancierung, wie beispielsweise:
- auf der energetischen Ebene durch Körperübungen oder Yoga
- mit Hilfe von Körper-Energie-Arbeit
- mit Hilfe von Meditationen
- auf der seelischen Ebene durch Gesprächstherapie, Familienstellen, Kinesiologie, astrologische Beratungen etc.
- auf der mentalen Ebene durch positives Denken, Mentaltraining etc.
- auf der spirituellen Ebene durch Transformation karmischer Blockaden, alter Eide oder Schwüre mit Hilfe von spirituellen Hilfsmitteln