Was wussten die Künstler früherer Jahrhunderte über Maria Magdalena? Wurde sie vielleicht häufiger als wir ahnen als die Frau an Jesu Seite abgebildet – und zwar mit voller Absicht symbolisch verschlüsselt? Diese und ähnliche Fragen stelle ich mir immer wieder, wenn ich in eine Kirche komme, wo ich eine Maria mit langen roten Haaren und in rot-grüner Kleidung abgebildet sehe. Alles Hinweise darauf, dass es sich nicht um Mutter Maria sondern um Maria Magdalena handelt, so wie in der kleinen Kirche Santa Barbara in A Coruña, ca. 80 km nördlich von Santiago de Compostela in Nordspanien.

In diesem konkreten Fall wird sie neben Jesus auf einer Himmelswolke sitzend gezeigt, was auf den ersten Blick auf seine Mutter schließen ließe. Vielleicht wollte der Auftraggeber des Glasfensters lediglich Marias Aufnahme in den Himmel darstellen und wusste gar nicht, dass der Künstler Maria Magdalena statt Maria abbildete? Oder vielleicht gab er sogar er dem Künstler vor, „Mutter Maria“ mit langen roten Haaren und in grün-roter Kleidung abzubilden, wohl wissend, dass er damit Maria Magdalena an die Seite von Jesus setzen ließ? Dies kommt mir immer dann in den Sinn, wenn ich Darstellungen dieser Art in den Kirchen finde.

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