Was macht man in stürmischen Zeiten – inmitten von Krisen oder Umbrüchen? Die Flucht ergreifen? Sich tot stellen? Den Kopf in den Sand stecken? Das alles hilft nur kurzfristig, zumindest nur so lange, bis man sich vom ersten Schreck wieder erholt hat. Doch langfristig braucht es etwas ganz Anderes, nämlich seelische Widerstandskraft, um gut durch stürmische Zeiten zu kommen.
Eine Krise akzeptieren
Eine Krise anzunehmen, so wie sie ist, scheint manchen eine Schwäche zu sein. Doch genau das Gegenteil ist der Fall! Solange wir herausfordernde Situationen nicht akzeptieren und annehmen, schwächen sie uns noch mehr, als sie es schon ohnehin tun.
Natürlich dürfen wir traurig, wütend, enttäuscht, mutlos oder schockiert sein, wenn sich eine belastende Situation vor uns auftut. Ja, all diese Gefühle sollten sogar bewusst wahrgenommen und angenommen werden. Doch wenn wir eine Krise nicht akzeptieren, sondern nur verdrängen, können wir nicht aktiv mit ihr umgehen lernen, sondern werden uns immer als das arme, hilflose Opfer äußerer Umstände fühlen.
Die Fähigkeit zur Akzeptanz entwickeln
„Es ist wie es ist!“, mag auf den ersten Blick wie Resignation klingen, doch bei genauerem Hinschauen wird klar, dass es sich dabei um die Akzeptanz einer Situation handelt, die im Augenblick nicht zu ändern ist. Das zu trainieren sollte schon in Zeiten beginnen, in denen es noch längst keine Krise gibt, z. B. bei schlechtem Wetter, das uns das Wochenende vermiest, in der Warteschlange an der Supermarktkasse oder beim Erhalt einer Absage eines Jobs, auf den wir uns Hoffnung gemacht hatten.
Sich gegen etwas aufzulehnen oder sich wegen etwas aufzuregen, was wir nicht ändern können, bedeutet letztendlich nur Zeit- und Energieverschwendung. Es ist sogar klüger darauf zu vertrauen, dass es so etwas wie eine geistige Ordnung gibt und dass hinter allem ein höherer Sinn steckt, die wir Menschen aber nicht immer erkennen und verstehen können.
Langfristig braucht es seelische Widerstandskraft
Nach dem Durchleben einer Krise kommt häufig die Erkenntnis, dass es letztendlich gut war, das Unumstößliche zu akzeptieren. Denn die kräfteraubenden Energien, die wir dabei eingespart haben, weil wir nicht gegen die Situation angekämpft hatten, konnten wir für die Bewältigung der Krise konstruktiv und sinnvoll nutzen. Langfristig braucht es seelische Widerstandskraft, um gut durch stürmische Zeiten zu kommen. Und die sollten wir nicht schon im Vorfeld vergeuden.